Ehemaliges Kalksandsteinwerk
Nicht weit entfernt auf der Klinter Seite des Geestrückens wurde auf dem jetzigen Lagerplatz der Fa. Hahn 1906 ein Kalksandsteinwerk errichtet. Der Sand hierfür wurde aus dem Geestrücken gewonnen und es entstand die sogenannte „Klinter Schweiz“. Die Steine wurden per Schiff auf der Oste transportiert und in Hamburg verkauft. Die Gesellschaft hatte zwei Direktoren, die im Hotel Schmoldt in Hechthausen wohnten und täglich 4-spännig zur Fabrik fuhren. Leider geriet das Werk schon 1912 in Konkurs. Hamburg benötigte diese Steine nicht mehr in den Mengen und der Transport mit den Ewern auf der Oste wurde zu teuer.
Die Fabrik wurde abgerissen und der große Schornstein gesprengt. Der Pferdestall wurde als Wohnhaus genutzt und verschwand 1960. Aus den vielen übriggebliebenen Steinen wurden in Klint und Hechthausen ab 1912 Häuser aus diesen weißen Kalksandsteinen gebaut.
Klint I
Am Rande der Geest, zur Oste hin gelegen, gab es im Mittelalter mehrere adlige Güter, die im Besitz der Familie von Marschalck waren. So auch Klint I, das zwischen dem Ort Klint und dem Geesthof lag. Es war ein kleines Gut, welches 1558 erstmals erwähnt wurde.
Von einem Neubau, auf dem ein Jürgen Marschalck in jungen Jahren verstarb, wird um 1660 berichtet,. Das Gut wurde auch „Auf dem Neuenhoffe“ genannt. Es war ein stattlicher Hof mit umfangreichen Gerechtigkeiten (Rechten an Mühlen, Fähren, Jagd, Fischerei usw.) und Meyerhöfen.
Um 1806 sind die letzten Gebäude abgerissen und die Länderein und Gerechtigkeiten auf den Stammsitz Geesthof übertragen worden. Heute ist von dem Hof bis auf einige Bodensenkungen und Erhebungen nichts mehr zu erkennen.
Klint II - Klinthof
Östlich von Klint auf einer Geesthalbinsel zur Oste hin lag das adlige Gut Klinthof. Erwähnt wird es 1542 zum ersten Mal und wurde „Moorhof“ genannt. Um den Hof lagen Niedermoorflächen, die im Laufe der Jahrhunderte abgetorft und zu Grünland/ Ackerland kultiviert wurden.
Über den Hof erfahren wir nicht viel. Aber auch hier werden umfangreiche Gerechtigkeiten und Rechte genannt, wie an Fähren, Gerichten, Fischerei, Mühlen, Jagd, Mooren, Hutungen und natürlich die Aufnahme in die Ritterschaft als matrikelfähiges Gut.
1815 wird ein neues Gutshaus gebaut. Immer wieder wird von überfluteten Ländereien berichtet. Letzter dort lebender Besitzer war Theodor von Marschalck, der das Gut 1824 übernahm. Er verfügte in seinem Testament, dass die Klinter Waisenstiftung, die im 17. Jahrhundert von der Familie von Marschalck errichtet wurde, mit einem Waisenhaus zu unterstützen wäre. Außerdem sei aus dem Gelde für die Ablösung der Sklaven auf seinen Besitzungen in Surinam (Südamerika) eine Kirchenorgel in Hechthausen zu stiften. Beides wurde umgesetzt.
Der Hof hat 1899 eine Größe von 144 ha. Das baufällige Haus wurde 1880 abgerissen. Als eigentliches Gut hört der Klinthof 1935 auf zu bestehen. Der größte Teil der Ländereien ging 1935 in das „Waldgut Hutloh“ über. Gegenüber der alten Hofstelle ist um 1912 ein neues Haus aus den Steinen des Kalksandsteinwerkes Klint errichtet worden.